0.1 Eröffnung I Vortrag Das bewegte Gehirn – Musik, Sport und Ernährung für das lernende Gehirn

Prof. Dr. Martin Korte (Braunschweig)

INHALT: Der Vortrag geht aus Sicht eines Hirnforschers praxisnah der Frage nach, wie Menschen gut und gerne lernen und welchen Einfluss Bewegung, Ernährung und Musik auf die Leistungsfähigkeit junger Gehirne haben.
Memozettel, Aufgabenchecklisten oder der berühmte Knoten im Taschentuch: Wir helfen unserem Gedächtnis mit vielen unterschiedlichen Mitteln auf die Sprünge. Denn jeder Schüler lernt anders, merkt und erinnert sich anders bzw. speichert die Informationen in seinem Gedächtnis anders ab. Wie wird aber aus Information Wissen und aus Wissen Bildung? Gedächtnisprozesse im Gehirn verändern die Verschaltungen des gesamten Gehirns und damit auch die Art und Weise mit der wir die Welt sehen – es gibt im Gehirn keine separate Festplatte, die die Informationen speichert. Der Vortrag geht der Frage nach, was die Hirnforschung dazu sagen kann, unter welchen Bedingungen wir besonders effektiv lernen können und welch besonderen Effekt eine musische Erziehung auf das Gehirn hat. Weiter wird der Frage nachgegangen, warum wir uns manchmal nicht an etwas erinnern können und welche Möglichkeiten wir haben, dieses zu verhindern. Der Vortrag richtet sich aber auch und vor allem, an die, die Wissen vermitteln. Wie kann man Wissen effizient vermitteln? Was sind hier die Limitierungen, die die Natur dem Gehirn setzt, welche Rolle spielen Gefühle und vor allem, welche Rolle spielen Motivation und Konzentration. Es wird auch erklärt, welche wichtige Rolle Bewegung und Musik für die Gehirnentwicklung und für den Erhalt des alternden Gehirns hat.

DOZENT: Prof. Dr. Martin Korte Jahrgang 1964, ist Professor für zelluläre Neurobiologie an der TU Braunschweig und Direktor des Zoologischen Institutes, und war 2010-2012 Vizepräsident der TU Braunschweig. Er studierte Biologie (Diplom) in Münster, Tübingen und an den National Institutes of Health, Bethesda, Maryland, USA, arbeitete für viele Jahre an den Max-Planck-Instituten für Hirnforschung (Frankfurt) und Neurobiologie (München-Martinsried) und habilitierte 2001 an der LMU München. Martin Korte erforscht die zellulären Grundlagen von Lernen und Gedächtnis, ebenso wie die Vorgänge des Vergessens. Er ist einer der meistzitierten deutschen zellulären Neurobiologen.

Herr Korte ist bekannt durch eine Reihe von Fernsehauftritten (ARD (Der klügste Deutsche, 2011, Deutschlands größter Gedächtnistest, 2009/2010); Schweizer Fernsehen (Sternstunde Philosophie 2005, 2008), ZDF (Kerner, SAT 1 (Kerner, letzter Auftritt: 11.02.2010), ZDF (Frontal21), RTL (Stern-TV/Schlau wie Jauch, 15.11.2019), ARTE; BR, 3Sat, NDR ect.), er ist Buchautor und Fachgutachter der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und der EU (research council). Er hält jährlich neben seinen wissenschaftlichen Vorträgen eine Vielzahl öffentlicher Vorträge vor Schuldirektoren, Lehrern, Eltern, Schülern oder Politikern. Als wissenschaftlicher Berater von mehr als einem halben Dutzend Büchern und Gründungsmitglied der Jungen Akademie, die an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW) und an der Leopoldina zu Halle angesiedelt ist, ist er einer der ausgewiesensten Lernforscher in Deutschland.

Prof. Korte ist u.a. für diese Tätigkeiten des „Public Unterstanding of Science“ mit dem „Karl Heinz Beckhurtz Preis“ ausgezeichnet worden. Er ist darüber hinaus Mitglied des exklusiven EDAB, die sich für die öffentliche Vermittlung der Neurowissenschaften in Europa einsetzt und der mehrere Nobelpreisträger angehören.  Seit 2013 ist er Mitglied der BBAW. 2015 erhielt für seine innovative Lehre den Fakultätenpreis des Stifterverbandes der deutschen Wissenschaft.

Es ist ebenfalls Buchautor u.a.: Hirngeflüster: Wie wir lernen, unser Gedächtnis effektiv zu trainieren, Europa-Verlag, 09/2019 „Jung im Kopf: Erstaunliche Einsichten der Gehirnforschung in das Älterwerden“, DVA und "Wir sind Gedächtnis: Wie unsere Erinnerungen bestimmen, wer wir sind.", DVA 2017.

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