7.2 Die Digitale Klaviermethodik
Prof. Christian A. Pohl (Leipzig)
Arda Arman (Leipzig)
INHALT: Neben gutem Unterricht ist für die Entwicklung instrumentaler Fähigkeiten entscheidend, was in jenen sechs Tagen geschieht, in denen kein Unterricht stattfindet, in denen zuhause alleine geübt wird. Aus diesem Grund ist die Vermittlung guter Übestrategien ein zentraler Gegenstand guten Instrumentalunterrichts. Um Klavierpädagoginnen und -Pädagogen in diesem Vermittlungsprozess zu unterstützen und das Fach Klaviermethodik zu einem festen Gegenstand des Klavierunterrichts werden zu lassen, hat Prof. Christian A. Pohl in den letzten 20 Jahren eine neue Klaviermethodik entwickelt.
Mit der Digitalen Klaviermethodik ist ein vollkommen neuartiges Fortbildungskonzept in der Entwicklung, das Lehrkräften erlaubt, sich kontinuierlich in dieser Klaviermethodik fortzubilden. Prof. Pohl wird diesen neuen Fortbildungsansatz vorstellen.
Ebenfalls in Arbeit ist eine Klaviermethodik-App, die es Übenden ermöglichen wird, ihr kurz- und mittelfristiges Üben mit den Methoden der Klaviermethodik zu planen. Durch die App ist ein ‚Guided Practice‘ in einer völlig neuen Art möglich. Prof. Christian A. Pohl und Arda Arman entwickeln diese App gemeinsam und stellen den Entwicklungsstand vor.
DOZENTEN:
Prof. Christian A. Pohl absolvierte das Klavierstudium an der Hochschule für Musik Freiburg bei Felix Gottlieb, einem Schüler von Alexander Goldenweiser und Emil Gilels. Während seiner Jugend wurde er von Markus Stange, einem Schüler von Jürgen Uhde, unterrichtet und besuchte Meisterkurse bei Vitaly Margulis, Bruno Canino und Seymour Bernstein. Er konzertiert sowohl solistisch als auch kammermusikalisch. Zu seinen Kammermusikpartnern zählten unter anderem Mitglieder der Berliner Philharmoniker und der Staatskapelle Dresden. Christian A. Pohl lehrte an den Musikhochschulen in Freiburg und Stuttgart, bevor er 2009 im Alter von 34 Jahren als Professor für Klavier und Klaviermethodik an die Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig berufen wurde. Er leitet dort eine internationale Hauptfachklasse Klavier und die Klaviermethodikausbildung. Klaviermethodische Publikationen erschienen bis dahin bei Schott / Mainz, Breitkopf & Härtel / Wiesbaden und HudsonRiver- Press / New York. Als Juror wirkt er bei nationalen und internationalen Klavier- und Musikwettbewerben mit. Er leitete Konzertreihen und Akademien und ist seit 2012 Direktor der Internationalen Mendelssohn-Akademie Leipzig, die er gemeinsam mit Gerald Fauth leitet. Konzerte, Meisterkurse, Vorträge und Seminare führten ihn nach Österreich, Frankreich, Spanien, Israel, Japan, China, Tschechien, Ägypten und in die Schweiz, unter anderem an so renommierte Institutionen wie die Universität für Musik und Darstellende Kunst Wien, das Central Conservatory of Music Beijing oder auch The Jerusalem Academy of Music and Dance. In den vergangenen Jahren folgte er Einladungen u. a. nach München, Dresden, Stuttgart, Karlsruhe, Frankfurt, Hannover, Zwickau, Chemnitz, Bern, Wien, Madrid, Bilbao, Saragossa, Jerusalem, Tokyo, Osaka, Peking, Shanghai oder auch Wuhan. Im Jahr 2014 wurde Christian A. Pohl für den Sächsischen Lehrpreis nominiert und 2015 zum Studiendekan der Fachrichtung Klavier / Dirigieren an der Hochschule für Musik und Theater Leipzig gewählt. Er war Senator und Mitglied im Zulassungsausschuss. Seit 2017 ist er Autor im Musikverlag Edition Peters.
Arda Arman wurde 1999 in Istanbul geboren. Er erhielt seinen ersten Musikunterricht im Alter von fünf Jahren, mit 8 Jahren begann er das Klavierspiel und studierte am Staatlichen Konservatorium der Universität der Bildende Künste „Mimar Sinan” in Istanbul. Seit 2019 studiert er an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn-Bartholdy“ Leipzig Klavier bei Prof. Christian A. Pohl und im Nebenfach Dirigieren bei Alexander Stessin. Er hat als aktiver Teilnehmer an internationalen Meisterkursen bei Idil Biret, Gülsin Onay, Jacques Rouvier und Pavel Gililov teilgenommen. Arda Arman engagiert sich in der studentischen Hochschulpolitik als Mitglied im Fachschaftsrat. Neben seinem Studium entwickelt er ein türkischsprachiges Fortbildungsangebot für Musiktheorie auf dem YouTube-Kanal „ikisekizlik“. Im Studienjahr 2020/21 erhielt er das „Beate-Graefe” Stipendium und wurde 2021 für den DAAD-Preis 2021 nominiert.